Xaver Pittrich

Xaver Pittrich wird am 18.02.1892 geboren und wächst mit 8 Geschwistern in seiner Heimat Türkenfeld auf. Er schließt seine Schreinergesellenprüfung mit sehr gut ab und ist nach dem Besuch der Bauschule in Augsburg berechtigt, den Titel Baumeister zu führen.

Anfangsjahre

Zunächst übernimmt er die kleine Hochbaufirma seines Vaters in Türkenfeld. In den schwierigen Jahren der Inflation führt er das Geschäft zusammen mit seiner Frau Susanna. Auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern, bekommt er von seinem Onkel den Hinweis sich bei der Reichsbahn für Bauaufträge zu bewerben. Da es 1920 nur wenige Gleisbaugeschäfte gibt, gelingt es ihm schnell sich als Spezial-Gleisbaufirma zu etablieren.

Umzug nach München

Die Hochbaufirma in Türkenfeld gibt er an seinen Vater zurück (sein jüngster Bruder führt sie weiter) und verlegt 1926 den Sitz der Gleisbaufirma nach München in die Hochstraße 64, dem Anwesen seines Schwiegervaters August Firmann, der dort einen Glasgroßhandel und eine Glaserei betreibt. Den notwendigen Lagerplatz mit Gleisanschluss pachtet er in Neufahrn bei Freising. Die Ausführung von Gleisbauarbeiten erfolgt zu dieser Zeit ausschließlich von Hand. Auf den Baustellen sind bis zu 400 Leute beschäftigt, welche aus den umliegenden Dörfern speziell für die Dauer der Maßnahme angeworben und eingestellt werden. Die Hauptinvestitionen für Arbeitsgerät sind Schaufeln, Gabeln und Pickel.

Die Firma floriert, der Lagerplatz in Neufahrn wird aufgegeben und 1938, nach dem Kauf eines geeigneten Grundstücks, in die Mühldorfstraße 26 dem heutigen Firmensitz verlegt. Als 1939 der Zweite Weltkrieg beginnt und mit fortschreitender Kriegsdauer alle Männer an die Front müssen, wird die Ausführung der Arbeiten durch den Mangel an Arbeitskräften stark behindert. Im April 1944 wird das Firmenanwesen in der Hochstraße 64 durch Brandbomben völlig zerstört. Nach Kriegsende beginnt im Herbst 1945 der Neuaufbau der Firma Xaver Pittrich. Im Haus Mühldorfstraße 28, dem Privathaus des Firmengründers wird ein Büro eingerichtet. Es gilt eine schwere Zeit mit Materialknappheit und Auftragsmangel zu überstehen. Erst als 1948 die Währungsreform durchgeführt und die D-Mark eingeführt wird, können die Geschäfte ausgebaut werden und es geht wieder aufwärts.

Frischer Wind im Unternehmen

Xaver Pittrich hat zusammen mit seiner Frau Sanna drei Mädchen. Es ist damals üblich, dass der älteste Sohn in die Fußstapfen seines Vaters treten soll. Um den Fortbestand der Firma zu sichern entschließt sich die jüngste Tochter Annemarie Pittrich als einzige junge Frau im Wintersemester 1948/49 den Beruf des Bauingenieurs zu studieren. Während Ihrer Zeit an der Hochschule lernt Sie Ihren zukünftigen Mann Josef Spindler kennen. Als im Jahr 1950 Sanna Pittrich, die bis dahin die Glaserei Firmann führte verstirbt, muss Annemarie das Studium abbrechen und das Glasgeschäft weiterführen.

Im Herbst 1952 beginnt der zukünftige Schwiegersohn, Dipl. Ing. Josef Spindler, geboren 1926 in Dasing, seine berufliche Karriere in der Firma Xaver Pittrich. Er hat gerade das Studium zum Diplom Ingenieur an der Technischen Hochschule in München erfolgreich beendet. Durch wirtschaftliches Denken und Handeln und damit auch finanziellen Erfolg, macht er bei seinem Schwiegervater einen guten Eindruck und empfiehlt sich dadurch als würdiger Nachfolger für Xaver Pittrich.

1954 wird das Einzelunternehmen Xaver Pittrich in die Xaver Pittrich OHG umgewandelt. Die persönlich haftenden Gesellschafter sind Xaver Pittrich, Josef Spindler und Annemarie Spindler. Josef Spindler führt das Unternehmen jetzt nahezu allein und sehr erfolgreich. Er baut die Firma kontinuierlich auf. Als 1960 Herr Xaver Pittrich als persönlich haftender Gesellschafter austritt, wird die OHG in eine KG umgewandelt und Herr Xaver Pittrich wird Kommanditist. Die Geschäftsführung obliegt nun ausschließlich Herrn Josef Spindler. 1977 scheidet Xaver Pittrich durch Tod aus der Gesellschaft aus.

Josef und Annemarie Spindler haben drei Kinder. Der jüngste Sohn geboren 1963 in München und benannt nach dem Vater Josef, schließt 1990 sein Diplom-Bauingenieur Studium an der Fachhochschule in München ab. Noch im April desselben Jahres beginnt er als Bauleiter im Unternehmen seines Vaters.

Der heutige Stand

1993 wird das Unternehmen in die Firma Xaver Pittrich GmbH & Co. KG umgewandelt. Josef Spindler jun. tritt als dritter Gesellschafter in das Familienunternehmen ein. Die Geschäftsführung wird ab jetzt von Josef Spindler sen., Annemarie Spindler und Josef Spindler jun. wahrgenommen. Gemeinsam führen Sie das Gleisbauunternehmen während der Privatisierung der Deutschen Bundesbahn und dem Aufbau Ost. Im Spätsommer 2002 stirbt Josef Spindler sen. im Alter von 76 Jahren und scheidet damit als Gesellschafter und Geschäftsführer aus dem Unternehmen aus.

Josef Spindler jun. führt nun das Familienunternehmen mit Unterstützung seiner Mutter. Durch wirtschaftliches und qualitätsbewusstes Handeln gelingt es ihnen sich mit der Firma Xaver Pittrich GmbH & Co. KG am Markt zu behaupten. Bei den Verkehrsbetrieben München baut die Firma ihren guten Ruf weiter aus und bei der Deutschen Bahn AG präqualifiziert sie sich im Februar 2006 für den Produktbereich Oberbau, Weichen- und Gleisbau, Leitgeschwindigkeit I-S-Bahn.

Im Jahr 2011 scheidet Annemarie Spindler als Gesellschafterin und Geschäftsführerin aus und überträgt ihre Geschäftsanteile ihrem Sohn Josef.

Ein gutes Betriebsklima ist Josef Spindler jun. von Anfang an besonders wichtig. Gute und zufriedene Mitarbeiter sind das wichtigste Gut eines Unternehmens. Mit dem Grundsatz „Unser Unternehmen ist nur so stark wie die Motivation unserer Mitarbeiter“ führt er die Firma Xaver Pittrich GmbH & Co. KG heute als mittelständiges, äußerst leistungsstarkes und innovatives Gleisbauunternehmen.

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